Das Haus ist die ursprüngliche Ostseite des herrschaftlichen Riegelhauses, das vom ehemaligen Untervogt von Grüningen um 1764 erstellt und bewohnt wurde. Das Gebäude mit einem zentralen, ursprünglich 3 m breiten Korridor mit Deckenmalerei wurde in der Mitte halbiert und auf der Ostseite durch einen unabhängigen Riegelhausteil erweitert.
Somit entstand ein Mittelhaus mit 15 m Gebäudetiefe und einer innenliegenden Küche und darüber einer “alten Chammer” ohne Tageslicht. Zudem steht das Haus am Fuß des steilen Südhanges vom Schinberg, einem Drumlinhügelzug, der auch die Belichtung und Besonnung der Gebäuderückseite beeinträchtigt.
Das Gebäude ist als schützenswertes Objekt kommunal inventarisiert.
Projektziel
Das Gebäude ist seit 100 Jahren im Familienbesitz und in den letzten Jahrzehnten nicht mehr unterhalten worden. Nun soll das Haus mit Tageslicht, zeitgemässem Komfort versehen und mit Respekt vor der alten Substanz umgebaut werden.
Projekt und Umgebung
Ohne denkmalpflegerischen Auflagen wurde das Hauptanliegen des Projektes, Licht in das Haus fliessen zu lassen und die hintere Fassade vollständig zu ersetzen, bewilligt. Der alten Substanz, die noch viel umfangreicher als erwartet zum Vorschein kam, soll mit zeitgemässen, modernen Eingriffen, begegnet werden.
Der “Lichthof”, lässt die neue Hausmitte durchatmen und ermöglicht eine natürliche Belichtung von Treppen, Flure und Badezimmer.
Durch das laufende Entfernen von Pavatex, Verputz und Täfer, das vor rund 50 bis 80 Jahren angebracht wurde, konnte der Umbau und die Materialisierung steht’s den neuen Vorgaben durch subtile Eingriffe angepasst werden.
So wurde beispielsweise ein teilweise zerstörter Spruch, über einer neueren Türe gefunden und konnte, nach dem Tiefersetzen des Sturzbalkens auf der ursprünglichen Höhe, restauriert werden.
Ein Zimmer mit der zum Vorschein gekommenen hellblauen Decke und 130-jährigen Tapetenresten erhielt eine “moderne Barocktapete” des Künstlerpaares Steiner/Lenzlinger.
Heizsystem
Restauration Ludmilla Labin, Volketswil
Fotos Renato Bagattini, Uster