Die Aufgabenstellung der temporäre Zwischennutzung des Kinos als Kleinkunstbühne hat uns von Anfang an gereizt. Die Fragestellung was ist zwingend nötig, um einen Kulturbetrieb zu ermöglichen und auf was kann oder muss bei einem Provisorium verzichtet werden, war stehst im Mittelpunkt unserer Arbeit. Die Zusammenarbeit mit der Stadt Uster als Mieter der Liegenschaft und mit den Kulturbetreibenden als Veranstalter war intensiv und spannend zugleich.
Nachdem wir den Projekt-Wettbewerb gewonnen hatten, wurde aufgrund der zeitnahen Schliessung des Kino Central kurzerhand mittels einer Machbarkeitsstudie die Möglichkeiten an diesem Standort ausgelotet. Wobei das heute gebaute Zweiraumkonzept mit der Kleinkunstbühne und dem Kino die neuen Ansprüche am besten abdeckte und somit auf einen temporären Neubau verzichtet werden konnte. Ziel unserer Arbeit war es, das bestehende Gebäude mit seiner Geschichte möglichst in allen Bereichen weiterleben zu lassen, und mit geringfügigen baulichen Änderungen die neuen Bedürfnisse wie Künstlergarderobe, Bar, doppelte Durchreiche etc. abzudecken. Zugleich musste der Brandschutz und die Rollstuhlgängigkeit gewährleistet werden, zwei Punkte, welche nun in der Fassade sehr markant in Erscheinung treten. Wir wollten ein Haus entstehen lassen, das von den Kulturbetreibenden vielseitig genutzt und richtiggehend besetzt werden kann. Dies hat sich nun bei laufendem Betrieb durchaus auch bewahrheitet. Insbesondere der Saal wird heute äusserst kreativ genutzt.
Licht & Ton (Ausführung) Different Productions, Pfäffikon ZH
Fotos Fabio Meier, Russikon | Reichle Architekten AG